In Deutschland haben medizinische Selbsttests eine bemerkenswerte Popularität erlangt. Diese Tests ermöglichen es Einzelpersonen, eine Vielzahl von Gesundheitszuständen von zu Hause aus zu überprüfen. Verfügbar sind die Tests in Apotheken, Drogeriemärkten und online.

Ernsthafte Risiken

Hinter dem Komfort dieser Selbsttests verbergen sich ernsthafte Risiken und Ungenauigkeiten, die sowohl Verbraucher als auch Fachleute zunehmend alarmieren. Experten warnen davor, dass die durch Selbsttests gewonnenen Informationen oft irreführend sein können und die Gefahr von Fehldiagnosen signifikant ist.

Dr. Birgit Terjung, eine renommierte Gastroenterologin aus Bonn, erlebt die Auswirkungen des Trends zu Selbsttests täglich. Viele ihrer Patienten kommen mit Ergebnissen von Mikrobiom-Tests zu ihr, die eine angeblich personalisierte Analyse der Darmflora bieten. Laut Dr. Terjung führen solche Tests oft zu unnötigen Sorgen bei den Patienten und zu einem Anstieg von teuren und unnötigen Behandlungen.

Nicht nur Gastroenterologen, sondern auch Endokrinologen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Hormonelle Selbsttests, die eine Diagnose von Zuständen wie Cortisolmangel oder Schilddrüsenproblemen versprechen, sind besonders anfällig für Fehlinterpretationen.

Dies kann nicht nur zu einer Verschwendung von Ressourcen führen, sondern auch dazu, dass ernsthafte Erkrankungen nicht adäquat behandelt oder gar nicht erst richtig diagnostiziert werden.

Quelle: PresseBox / Story von ApoRisk GmbH